Wie ERP-Systeme das Lager optimieren

Eine ERP-Software kann die Lagerhaltung enorm vereinfachen und die Menge der zu lagernden Ware reduzieren sowie die Prozessdauer verkürzen. (Bild: Pixelbay)

Wir zeigen, wie ERP-Systeme das Lager optimieren

Eine gut funktionierende Lagerverwaltung ist für Unternehmen heute besonders wichtig. Denn durch sie werden sämtliche Prozesse im Lager gesteuert, organisiert und überwacht. Grundsätzlich sollen so die drei wichtigsten Fragen geklärt werden: wohin, wo und wie viel? In Zeiten von Industrie 4.0 geht die Lagerverwaltung inzwischen aber erheblich über die reine Verwaltung von Beständen hinaus. So spielt die Vernetzung mit vor- und nachgelagerten Prozessen wie dem Wareneingang oder dem Versand eine wichtige Rolle. Kein Wunder also, dass in vielen Unternehmen die Lagerverwaltung in der Regel an ein übergeordnetes ERP-System gekoppelt ist, das damit das digitale Herz des Lagers bildet.

ERP-Systeme sorgen für optimales Zusammenspiel im Lager

Besonders für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe wie dem Fahrzeug- und Maschinenbau stellt die Lagerhaltung seit jeher eine besondere Herausforderung dar. Dementsprechend ist auch nicht erstaunlich, dass in diesem Bereich bereits vor gut 50 Jahren die ersten Vorläufer heutiger ERP-Systeme zum Einsatz kamen.

Insbesondere vor dem Hintergrund häufiger Sonder- und Variantenfertigungen müssen im Fahrzeug- und Maschinenbau große Mengen an verkaufsfertigen Waren, Rohstoffen und Teilprodukten beschafft und zwischengelagert werden. Eine ERP-Software kann die Lagerhaltung dabei enorm vereinfachen. Denn durch sie sind sämtliche wichtige Daten zum Bestand, Eingang und Ausgang mit einem Klick übersichtlich einzusehen und zu kontrollieren. Außerdem können zu erledigende Aufgaben und Aufträge an untergeordnete Materialflusssteuerungssysteme übergeben werden. Somit sorgen ERP-Systeme für ein optimales Zusammenspiel im Lager.

Wertschöpfungskette in ERP-Systemen digital erfasst

In vielen Unternehmen im Fahrzeug- und Maschinenbau werden daher heute von der Bedarfsermittlung über die Erteilung eines Lieferauftrages bis zum Verbuchen der gelieferten Artikel sämtliche Vorgänge der Wertschöpfungskette in ERP-Systemen digital erfasst. Auf diese Weise lässt sich nicht nur der Materialfluss überwachen, sondern auch die kontinuierliche Weitergabe von Informationen gewährleisten. Im Idealfall kann die Menge der zu lagernden Ware so reduziert und die Prozessdauer verkürzt werden. Mit wachsender Flexibilität des ERP-Systems, wirkt sich die Nutzung auch auf die Art der Lagerhaltung aus. So kann zum Beispiel eine Just-in-Time Lieferung ermöglicht werden.

Insbesondere beim individuellen Fahrzeugbau bestimmen häufig die Kunden durch einen Online-Konfigurator, welche Funktionalitäten und Designs verbaut werden. Nach Abschluss des Kauf- und Gestaltungsvorgangs werden die Material- und Produktdaten direkt an ein ERP-System weitergeben. Dieses prüft das Lager auf die Verfügbarkeit der Teile und Rohstoffe. Sind diese vorhanden, werden sie direkt für die Produktion reserviert. Sind sie nicht vorhanden, beginnt der Bestellprozess. Zudem kann das ERP-System alle verbauten Materialien und Produkte auflisten und deren Herkunft und Kaufbeleg nachweisen.

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