Mit Vollgas aus der Krise

Mit einem ERP-System lassen sich sämtliche Geschäftsprozesse unternehmensweit erfassen und transparent abbilden. (Foto: Pixabay)

Warum ERP-Systeme gerade jetzt von Bedeutung sind

Die fünfte Blitzumfrage des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) im Mai 2020 hat ergeben, dass die Corona-Krise nahezu alle deutschen Maschinenbauer wirtschaftlich beeinträchtigt. Die extrem exportabhängige Branche hat schwer Schlagseite erlitten und einen heftigen Nachfrageschock verbucht. Zeitweise berichteten bis zu 40 Prozent der Unternehmen von gravierenden Auftragseinbußen und Stornierungen.

Land in Sicht

Mittlerweile gibt es aber erste Anzeichen für einen Auftrieb. Die Versorgungslage entlang der Wertschöpfungsketten scheint sich zu entspannen, Lieferprozesse normalisieren sich. Ein Großteil der Betriebe rechnet offenbar damit, in absehbarer Zeit auf das nominale Umsatzniveau von 2019 zurückzukehren. Trotzdem stehen viele Unternehmen vor dem Problem, die entstandenen Verluste durch Kapazitätsanpassungen und Personalabbau kompensieren zu müssen.

Auch VDMA-Präsident Carl Martin Welcker warnte im Interview mit dem Tagesspiegel davor, dass die Krise durchaus bis ins nächste Jahr anhalten könne: „Krisen im Maschinenbau dauern lange!“ Viele Entscheidungsträger fürchten vor allem, dass sich der Preiswettbewerb zuspitzen wird. Zudem könnte sich die Fragmentierung der Märkte verstärken. Damit gerade kleine und mittlere Unternehmen angesichts dieser Voraussetzungen nicht den Anschluss verlieren, ist es wichtig, effizient und ressourcensparend zu arbeiten.

Wissen, wo man steht

Um die Geschäftsprozesse zu optimieren, ist die Implementierung eines leistungsfähigen ERP-Systems eine vielversprechende Lösung. Die intelligente Software ermöglicht eine zentrale Verwaltung der Informationen und eine ortsunabhängige Steuerung sämtlicher Arbeitsabläufe. Auch alle technischen und wirtschaftlichen Kennzahlen lassen sich problemlos abbilden, zudem gibt das Programm jederzeit einen vollumfänglichen Überblick über die notwendigen Ressourcen.

Eine transparente Analyse des Status Quo ist für die Prozessoptimierung entscheidend. Denn nur, wer weiß, wo er steht, kann auch wissen, wohin er will. Kennziffern und Erfahrungswerte, die mitunter Monate oder Jahre zurückliegen, reichen dafür nur selten aus. Der Druck steigt, da sich Märkte beschleunigen und damit schneller produziert werden muss. Materialbedarfe müssen hierfür punktgenau geplant werden, um keine unnötige Kapitalbindung oder Engpässe im Lager zu riskieren. Gleichzeitig darf nichts fehlen, da das einen Produktionsstopp zur Folge haben kann. Für Bestellvorgänge spielen ERP-Systeme deshalb eine wichtige Rolle: Sie sorgen dafür, dass die erforderlichen Ressourcen genau zur richtigen Zeit in der richtigen Menge geordert werden können.

Zettelwirtschaft adé

Im Zuge der Prozessoptimierung kann auch die Umstellung auf digitales Dokumentenmanagement ein wichtiger Hebel sein. Mithilfe der Software lassen sich alle geschäftsrelevanten Informationen elektronisch erfassen und problemlos in das ERP-System integrieren. Der orts- und zeitunabhängige Zugriff auf E-Mails, Dokumente und Rechnungen, der dank Cloudanbindung auch von mobilen Endgeräten und im Homeoffice verfügbar ist, ist gerade dann von Bedeutung, wenn verschiedene Unternehmensbereiche enger zusammenarbeiten und besser vernetzt werden sollen. Ressourcen lassen sich so wesentlich effizienter einsetzen. Das spart Zeit, Geld und Personal.

Krise als Chance?

Gerade in Krisenzeiten scheuen jedoch viele Unternehmen Investitionen und Mehrausgaben. Dabei entpuppen sich gerade die Durststrecken immer wieder als optimaler Zeitpunkt, um Veränderungen einzuleiten, da hier Probleme besonders offensichtlich zu Tage treten. Die Corona-Pandemie hat es einmal mehr gezeigt: Zahlreiche Betriebe, die sich auf eine moderne IT-Infrastruktur verlassen konnten, haben ihre Mitarbeitenden beispielsweise von jetzt auf gleich ins Homeoffice schicken können, ohne die Abläufe grundlegend zu beeinträchtigen. Wer die Digitalisierung jedoch verschlafen hat, hatte das Nachsehen. Hier ist es an der Zeit, jetzt zu reagieren. Denn die angespannte Wirtschaft wird sich auf kurz oder lang von dem Nachfrageschock erholen. Wer sich dann ein Stück vom Kuchen abschneiden möchte, sollte entsprechend vorbereitet sein.

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